Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte: Romanistische Abteilung

Die neue „Savigny-Zeitschrift“ mit Franz-Stefan Meissel als Mit-Herausgeber

Demnächst erscheint der stattliche 952 Seiten umfassende 138. Band der international höchst renommierten „Savigny-Zeitschrift“ (eigentlich: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte). Heuer fungiert erstmals Franz-Stefan Meissel - neben Ulrike Babusiaux (Zürich) und Wolfgang Kaiser (Freiburg im Breisgau) - als Mitherausgeber der Romanistischen Abteilung.

Zu früheren Herausgebern der mittlerweile im Verlag De Gruyter erscheinenden Zeitschrift zählen so berühmte Gelehrte wie Ludwig Mitteis, Ernst Rabel, Franz Wieacker, Wolfgang Kunkel oder aus Österreich Leopold Wenger, Paul Koschaker, Max Kaser und Theo Mayer-Maly – sowie in der Germanistischen Abteilung Werner Ogris.

Im Jahresband 2021 ist das Wiener Juridikum auch inhaltlich stark vertreten: Franz-Stefan Meissel untersucht die römische Begräbnisersatzklage in ihrem Verhältnis zur Klage aus Negotiorum gestio („Totenfürsorge als Geschäftsführung ohne Auftrag? Actio funeraria und postmortaler Persönlichkeitsschutz“, S. 219-244). Ein weiterer Aufsatz stammt von Philipp Scheibelreiter (mit Koautor Niklas Rafetseder), der eine umfangreiche epigraphische Untersuchung zu den Fragmenten aus Lauriacum („Neue Überlegungen zu Rechtsquellen der Provinz Noricum, S. 1-82) publiziert.

Besondere Bedeutung kommt in der Savigny-Zeitschrift traditionell dem „Literaturteil“ zu, in dem ausführliche Rezensionsabhandlungen den neuesten Forschungsstand widerspiegeln. Lisa Isola ist hier heuer zweifach vertreten: Sie bespricht Michal Krupa, „Blutige Hand nimmt kein Erbe. Eine rechtshistorische und-vergleichende Studie zum Rezeptionsweg der römischen indignitas in den französischen, österreichischen und deutschen Privatrechtskodifikationen“ (S. 725-735) sowie Sabrina Lo Iacono, „Ambulatoria est voluntas defuncti? Ricerche sui patti successori istitutivi (S. 736-745).

Eine italienische Monographie zu den Erwerbsgesellschaften wird von Franz-Stefan Meissel kritisch gewürdigt (Salvatore Sciortino, Ricerche in tema di società questuarie, S. 745-750).

Die englische Übersetzung des bewährten Übungsbuches zum Römischen Sachenrecht durch Caterina Maria Grasl (Nikolaus Benke/Franz-Stefan Meissel, Roman Law of Property. Origins and Basic Concepts of Civil Law I) wird durch Wolfgang Ernst, Regius Professor of Civil Law in Oxford, angezeigt (S. 801-802).

Im Chronikteil finden sich ein Nachruf auf den langjährigen Wiener Ordinarius Peter E. Pieler (1941-2018) von Nikolaus Benke und Michael Binder (S. 886-892) sowie ein Bericht über die von Lisa Isola von Wien aus im Vorjahr online organisierte Tagung „Klauselgestaltungen in römischen Testamenten“ von Birgit Forgó-Feldner (S. 917-922).

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